ConstructPoints [NOR, NPO]

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Punkt- oder Polygonzugkonstruktion im lokalen Koordinatensystem.

Mit ConstructPoints können beliebig viele Punkte oder ein Polygonzug konstruiert werden. Die Koordinatenangaben können sowohl polar als auch kartesisch (orthogonal) erfolgen und können sich sowohl auf das globale als auch auf das lokale Koordinatensystem (siehe auch SetLocalCoordinateSystem zur Definition eines lokalen Koordinatensystems) beziehen.

Die konstruierten Punkte werden nur in den Konstruktionspuffer übernommen, aber nicht in die Datenbank eingefügt.

Zusätzlich können einige Funktionsparameter mit angegeben werden, die die Funktion steuern bzw. vordefinieren (alle Parameter sind nicht case-sensitiv).

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Voraussetzung

Eine Datenbank muß eröffnet sein.

Parameter

/ORG

Der Parameter bewirkt, daß das globale Koordinatensystem für die Konstruktion zugrundegelegt wird. Dieses wird grafisch nicht angezeigt. Es entspricht dem natürlichen rechtwinkligen und positiv orientierten Euklidischen Koordinatensystem, welches durch das aktuelle Plangebiet automatisch festgelegt ist.

/X

Der Parameter nimmt einen Ausgleich der Basislänge in x-Richtung vor, d.h. der ermittelte IST-Wert der Basisrichtung des lokalen Koordinatensystems wird dem vorgegebenen SOLL-Wert gegenübergestellt und daraus ein Skalierungsfaktor berechnet. Der Skalierungsfaktor wirkt im folgenden nur auf Koordinatenangaben, die sich auf das lokale Koordinatensystem beziehen.

/Y

Der Parameter nimmt einen Ausgleich der Basislänge in y-Richtung vor, d.h. der ermittelte IST-Wert der Basisrichtung des lokalen Koordinatensystems wird dem vorgegebenen SOLL-Wert gegenübergestellt und daraus ein Skalierungsfaktor berechnet. Der Skalierungsfaktor wirkt im folgenden nur auf Koordinatenangaben, die sich auf das lokale Koordinatensystem beziehen.

MEASURE/

Der Parameter legt das zu benutzende Messverfahren fest.

Die Angabe des Parameters ist zwingend und erfolgt in der Form MEASURE/n, wobei n die Werte

1 : kartesische Abmessung

2 : polare Abmessung

annehmen kann. Wird er nicht mit angegeben, so wird ein eigens dafür vorgesehener Dialog gestartet.

CONSTRUCT/

Der Parameter legt das zu benutzende Konstruktionsverfahren fest.

Die Angabe des Parameters ist zwingend und erfolgt in der Form CONSTRUCT/n, wobei n die Werte

1 : Punktkonstruktion

2 : Polygonzugkonstruktion

annehmen kann. Wird er nicht mit angegeben, so wird ein eigens dafür vorgesehener Dialog gestartet.

ANG/

Der Parameter legt das zu verwendende Winkelmaß fest.

Die Angabe des Parameters ist optional und erfolgt in der Form ANG/n, wobei für n nur die folgenden Werte mit der entsprechenden Bedeutung zugelassen sind:

1 : Gradmaß

2 : Neugradmaß

3 : Bogenmaß

Wird der Parameter nicht mit angegeben, so besitzt er die Voreienstellung 1 (Gradmaß).

/GRADIS

Der Parameter legt die Ausrichtung der relativen Koordinatensysteme beim Polygonzugverfahren fest (Gradis- oder  Moskito kompatibel) – siehe hierfür auch die Erläuterungen zur Koordinateneingabe.

/H

Es wird eine Hilfe für die Funktion ConstructPoints gegeben. Der Hilfstext enthält eine kurze Beschreibung der Funktion sowie eine Aufrufanleitung.

Die Angabe des Parameters ist optional und erfolgt in der Form -H oder /H (äquivalente Eingaben).

Rückgabewert

Wert

Beschreibung

0

Aufruf wurde erfolgreich durchgeführt

sonst

Fehler aufgetreten

Dialog

Ist der Parameter ORG inaktiv und wurde noch kein lokales Koordinatensystem definiert (siehe hierzu auch die Funktion SetLocalCoordinateSystem), so erfolgt folgende Abfrage:

Soll das globale Koordinatensystem zugrundegelegt werden? (J/N)

J : Parameter ORG wird aktiviert und der Dialog fortgesetzt

N : Funktion beenden

Koordinatenangabe: (n)

(Falls der Parameter MEASURE noch nicht gültig besetzt ist)

Konstruktionsverfahren: (n)

(Falls der Parameter CONSTRUCT noch nicht gültig besetzt ist)

Reale Basislänge für den Korrekturfaktor angeben: (x)

(Falls einer der Parameter X oder Y aktiv ist)

Koordinateneingabe

Koordinateneingabe: (u,v)

(falls das Polygonzugkonstruktionsverfahren gewählt wurde)

(u,v) siehe untenstehende Erläuterung

Koordinateneingabe oder Bezugssystem wechseln: (u,v) (s)

(falls das Punktkonstruktionsverfahren gewählt wurde)

abs

Globales Koordinatensystem wird zum aktuellen Bezugssystem

/

Besitzt die gleiche Wirkung wie die Eingabe „abs“

rel

Lokales Koordinatensystem wird zum aktuellen Bezugssystem, falls dieses definiert ist

*

Besitzt die gleiche Wirkung wie die Eingabe „rel“

(u,v)

siehe untenstehende Erläuterung

Der Dialog kann jederzeit über die Eingabe von CON verlassen werden. Es findet dann keine weitere Konstruktion statt.

Der Dialogpunkt 5. wird solange wiederholt, bis der Dialog durch eine Leereingabe oder die Eingabe von CON beendet wird.

Wird eine unerlaubte Eingabe gemacht, so wird eine Fehlermeldung veranlaßt und der Dialog wird entweder wiederholt oder ganz verlassen.

Beispiel

Kommandozeileneingaben:

ConstructPoints /ORG MEASURE/2 CONSTRUCT/1 ANG/2

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/2 /GRADIS

ConstructPoints /X /Y

ConstructPoints /H

ConstructPoints

Punktkonstruktion in kartesischen Koordinaten, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem:

(a)

ConstructPoints MEASURE/1 CONSTRUCT/1

Koordinaten: (l,b) (s) 10, 20

Koordinaten: (l,b) (s) 12

Koordinaten: (l,b) (s) 25, -2.5

Koordinaten: (l,b) (s) , 5

Koordinaten: (l,b) (s) S2, 2

Koordinaten: (l,b) (s) S2

Koordinaten: (l,b) (s) abs

Koordinaten: (l,b) (s) 24, 5

Koordinaten: (l,b) (s) 12

Koordinaten: (l,b) (s) rel

Koordinaten: (l,b) (s) 50, 50

(b)

ConstructPoints

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 1

Koordinaten: (l,b) (s) 10, 20

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem:

(a)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

(b)

ConstructPoints

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten – Winkelangaben im Gradmaß –, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem:

(a)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1 ANG/1  oder

Koordinaten: (a,w) 10, 20

...

(b)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1

Koordinaten: (a,w) 10, 20

...

(c)

ConstructPoints ANG/1  oder  ConstructPoints

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten – Winkelangaben im Neugradmaß –, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem:

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1 ANG/2

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten – Winkelangaben im Bogenmaß –, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem:

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1 ANG/3

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten, ausgehend vom globalen Koordinatensystem:

(a)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1 /ORG

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

(b)

ConstructPoints /ORG

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten, wenn vorher kein lokales Koordinatensystem definiert wurde:

(a)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1 /ORG

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

Koordinaten: (a,w) (s) rel

Bezugssystemwechsel ist nicht möglich!

Koordinaten: (a,w) (s) , 30

...

(b)

ConstructPoints /ORG

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

Koordinaten: (a,w) (s) rel

Bezugssystemwechsel ist nicht möglich!

Koordinaten: (a,w) (s) , 30

...

(c)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1

Es ist kein lokales Koordinantensystem definiert!

Globales verwenden? (J/N) J

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

Koordinaten: (a,w) (s) rel

Bezugssystemwechsel ist nicht möglich!

Koordinaten: (a,w) (s) , 30

...

(d)

ConstructPoints /ORG

Es ist kein lokales Koordinantensystem definiert!

Globales verwenden? (J/N) J

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

Koordinaten: (a,w) (s) rel

Bezugssystemwechsel ist nicht möglich!

Koordinaten: (a,w) (s) , 30

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem mit einem Ausgleich der Basislänge in x-Richtung:

(a)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1 /X

Sollwert angeben: (x) 25.5

Skalierungsfaktor ist 1.5

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

(b)

ConstructPoints /X

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Sollwert angeben: (x) 25.5

Skalierungsfaktor ist 1.5

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

Punktkonstruktion in polaren Koordinaten, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem mit einem Ausgleich der Basislänge in x- und y-Richtung:

(a)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/1 /X /Y

Sollwert angeben: (x) 25.5

Skalierungsfaktor ist 1.5

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

(b)

ConstructPoints /X /Y

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Sollwert angeben: (x) 25.5

Skalierungsfaktor ist 1.5

Koordinaten: (a,w) (s) 10, 20

...

Polygonzugkonstruktion in kartesischen Koordinaten, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem:

(a)

ConstructPoints MEASURE/1 CONSTRUCT/2

Koordinaten: (l,b) 10, 20

...

(b)

ConstructPoints

Koordinatenangabe: (n) 1

Verfahrensangabe: (n) 2

Koordinaten: (l,b) 10, 20

...

Polygonzugkonstruktion in polaren Koordinaten, ausgehend vom vorher definierten lokalen Koordinatensystem:

(a)

ConstructPoints MEASURE/2 CONSTRUCT/2

Koordinaten: (a,w) 20, 90

...

(b)

ConstructPoints

Koordinatenangabe: (n) 2

Verfahrensangabe: (n) 2

Koordinaten: (a,w) 20, 90

...

Bemerkung

Grundmuster für die Koordinateneingabe: [S]val1, [S]val2

Bedeutung bei kartesischen Koordinaten: val1 Abszissenwert, val2 Ordinatenwert.

Bedeutung bei polaren Koordinaten: val1 Abstand, val2 Winkel.

Bedeutung des optionalen Parameters S (nur bei Punktkonstruktion möglich):

Die Koordinateneingabe bezieht sich relativ zum Vorgängerpunkt, wird also zu diesem aufsummiert. Es genügt den Parameter vor eine Koordinate zu stellen, die Wirkung erstreckt sich automatisch über beide.

Bedeutung der Koordinaten bei Punktkonstruktionen:

Die angegebenen Koordinaten sind als Punktkoordinaten im jeweils aktiven Koordinatensystem zu verstehen. Wird der optionale Parameter „S“ mit angegeben, so gilt die Koordinatenangabe relativ zum Vorgängerpunkt (d.h. die Koordinatenangabe entspricht einer Angabe ohne den optionalen Parameter S mit dem Vorgängerpunkt als Ursprung des aktiven Koordinatensystems).

Bedeutung der Koordinaten bei Polygonzugkonstruktionen:

Als imaginärer Startpunkt für alle Polygonzugkonstruktionen gilt der Ursprung des aktiven Koordinatensystems. Der erste Polygonzugpunkt wird daher entsprechend einer Punktkonstruktion im aktiven Koordinatensystem gesetzt. Alle weiteren Punkte werden ausgehend vom jeweils letzten Polygonzugspunkt bzgl eines jeweils neu bestimmten Koordinatensystems bestimmt. Dabei existieren folgende unterschiedliche Möglichkeiten:

GRADIS kompatibel

Der jeweils letzte Polygonzugspunkt bildet den Ursprung des neuen relativen Koordinatensystems, der letzte Polygonzug (d.h. die Verbindung der beiden letzten Polygonzugpunkte) die neue Basisrichtung – in Richtung zum vorletzten Polygonzugpunkt. Die Ausgangssystem ist negativ orientiert.

MOSKITO kompatibel

Der jeweils letzte Polygonzugspunkt bildet den Ursprung des neuen relativen Koordinatensystems, der letzte Polygonzug (d.h. die Verbindung der beiden letzten Polygonzugpunkte) die neue Basisrichtung – in Polygonzugrichtung. Die Orientierung des Ausgangssystems wird durchgehend übernommen.

Der optionale Parameter „S“ wird beim Polygonzugverfahren ignoriert, bleibt also ohne Wirkung (es wird auch keine Fehlermeldung veranlaßt).

Variationen:

Auslassen des zweiten Wertes: [S]val1

Der zweite Wert wird von der vorherigen Eingabe beibehalten. Der optionale Parameter „S“ (nur bei Punktkonstruktionen möglich) bezieht sich hierbei nur auf die erste Koordinate, d.h. die fehlende zweite Koordinate wird mit dem Wert 0 zum Vorgängerpunkt aufsummiert.

Auslassen des ersten Wertes: , [S]val2

Der erste Wert wird von der vorherigen Eingabe beibehalten. Der optionale Parameter „S“ (nur bei Punktkonstruktionen möglich) bezieht sich hierbei nur auf die zweite Koordinate, d.h. die fehlende erste Koordinate wird mit dem Wert 0 zum Vorgängerpunkt aufsummiert.

Randbedingungen / Einschränkungen:

Es ist nicht möglich, beide Koordinaten auszulassen.

Beim auslassen des ersten Wertes ist es syntaktisch wichtig, das Trennzeichen (,) anzugeben, damit der angegebene Wert als zweite Koordiante erkannt wird.

Nach jedem Wechsel des Bezugssystem und insbesondere bei der allerersten Koordinateneingabe müssen beide Koordinatenwerte angegeben werden und diese dürfen nicht den optionalen Parameter „S“ enthalten, da noch keine sinnvollen Vorgänger- bzw. Bezugspunkte existieren.

Wurde als Kostruktionsverfahren das Polygonzugverfahren gewählt, so entfällt die Bedeutung des optionalen Parameters „S“.

Das jeweils aktive Koordinatensystem wird grafisch angezeigt.

Ein einmal gewähltes Winkelmaß (siehe auch den Parameter ANG), das gewählte Konstruktionsverfahren (siehe auch den Parameter CONSTRUCT) sowie die gewählte Koordinatenangabe (siehe auch den Parameter MEASURE) kann nicht während eines Funktionsdurchlaufs geänder werden.

Die Orientierung der Winkelabmessungen richtet sich nach der Definition der Orientierung des lokalen Koordinatensystems.

Die konstruierten Punkte werden nur im Konstruktionspuffer zwischengespeichert und stehen hier für weitere Anwendungen zur Verfügung. Sie werden allerdings nicht in die Dataenbank mit aufgenommen.

Die Maßeinheit wird vom globalen Koordiantensystem übernommen, wobei alle Angaben, die das lokale Koordinatensystem betreffen mit dem Skalierungsfaktor berichtigt werden, falls ein Ausgleich der Basislänge stattgefunden hat.

Zur Definition des lokalen Koordinatensystems siehe <SetLocaleCoordinateSystem>.

Polygonzüge werden auch als solche sichtbar dargestellt. Jedoch werden sie in den Konstruktionspuffer nur als einzelne Punkte übernommen.

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Siehe auch

SetLocalCoordinateSystem [SLO]