Arbeiten mit Planungsvarianten

Top  Previous  Next

Sie haben einen Bestand an Plänen, die kontinuierlich fortgeführt werden. Das heißt, es werden regelmäßig Wartungsarbeiten an den Plänen durchgeführt, Schaltzustände aktualisiert, Fehlerkorrekturen gemacht, etc. Nun möchten Sie ein komplexeres Projekt planen, dessen Zwischenstände nicht sofort in die Bestandspläne geschrieben werden dürfen. Eventuell gibt es mehrere Möglichkeiten, das Projekt zu realisieren. Zum Beispiel ist noch nicht klar, durch welche Straße die neue Kabeltrasse laufen wird und Sie möchten mehrere Varianten ausprobieren und die Ergebnisse vergleichen. Oder Sie wollen spezielle Arbeiten von einem Subunternehmer ausführen lassen, während zeitgleich im Haupthaus der Bestand fortgeführt wird. Dann sind Sie hier richtig.

Wenn Sie von den Plänen des Projektgebietes eine Kopie anlegen und darin ihre Änderungen durchführen, werden inzwischen die Pläne wegen der kontinuierlichen Fortführung verändert und Sie können Ihre Version der Pläne nicht in den Bestand übernehmen. Die Fortführung für einen längeren Zeitraum auszusetzen, ist in den seltensten Fällen anwendbar.

Genau diese Probleme löst eine Variante. Eine Variante arbeitet nicht mit einer Kopie der Pläne. Sie enthält die Originalpläne als "Referenzpläne". Bei jedem Ladevorgang werden die Referenzpläne aus dem Bestand geladen und enthalten den aktuellen Stand. Jede Änderung an den Daten wird erfasst und in der Variante gesichert. Die Referenzpläne bleiben während der Bearbeitung unverändert. Bis zum Schluss, bis die Variante "verwendet" wird und per Knopfdruck alle Änderungen in den Bestand geschrieben werden. Das ermöglicht es z.B. auch, die Änderungen zu verfolgen und bietet im Notfall das Handwerkszeug, einen alten Stand wiederherzustellen.

 

Vorgehensweise

Varianten werden wie Pläne erstellt, geladen, bearbeitet und gesichert. Die Verwaltung der zugrundeligenden "Referenzpläne" übernimmt die Variante automatisch. Diese Pläne werden stets mitgeladen und mit der Variante aus dem Arbeitsbereich entfernt.

 

Voraussetzung

Für die Nutzung von Varianten ist eine Lizenz notwendig. Sie können nur mit Varianten arbeiten, wenn im Daten|Laden-Dialog das Format VAR zur Verfügung steht. Für das Verwenden von Varianten (Sichern der Planungsänderungen in den Bestand) ist die Lizenz Variante Schreiben notwendig.

 

Eine Variante anlegen

Unter Datei | Neu | Variante | Anlegen wird eine Variante angelegt. Eine Variante kann sowohl in einem leeren Arbeitsbereich angelegt werden, als auch in einem Arbeitsbereich, in dem die Pläne geladen sind von dem Bereich, in dem die Änderungen durchgeführt weden sollen. Es empfiehlt sich nicht, die Variante anzulegen, wenn Pläne geladen sind, die Änderungen enthalten, die noch nicht gesichert wurde. Ebenso sollten keine Pläne geladen sein, die mit dem Projekt nichts zu tun haben, denn dann werden Pläne zur Variante hinzugefügt, die nicht notwendig sind und deren Sperrmechanismus beim Speichern hinderlich sein kann.

 

Die Referenzpläne

Alle Pläne, die als Basis der Planung notwendig sind oder die beim Laden einer Variante angezeigt werden sollen, werden als Referenzpläne zur Variante hinzugefügt . Sie werden während der Bearbeitung grundsätzlich lesend geführt.

Sind Pläne vor dem Laden oder Anlegen einer Variante geladen, werden sie automatisch zur Variante hinzugefügt. Von allen Referenzplänen werden die Schreibrechte entfernt. Wenn ein schreibend geladener Plan Änderungen enthält, die noch nicht gesichert wurden, dann kann er nicht zur Variante hinzugefügt werden. Werden während der Bearbeitung neue Pläne nachgeladen, werden auch diese automatisch hinzugefügt.

Pläne, die als Referenzpläne Teil einer Variante sind, können nicht mehr einzeln aus dem Arbeitsbereich entfernt werden.

 

Eine Variante sichern

Eine Variante wird wie gewohnt mit Datei | Sichern gesichert. Es werden keine Änderungen in die Referenzpläne geschrieben. Alle Informationen werden ausschließlich in der Variante vorgehalten.

 

Eine Variante laden

Eine Variante wird wie ein Plan z.B. über Datei | Lade aus Archiv geladen. Das Format ist VAR. Alle dazugehörigen Referenzpläne werden mitgeladen. Sind diese Pläne bereits geladen, übernimmt die Variante die Kontrolle über diese Pläne. Dabei gilt die Regel, die Pläne müssen entweder lesend geladen oder unverändert sein.

Wenn mehrere Varianten geladen werden sollen, dann ist dies nur lesend möglich. Ist eine Variante schreibend geladen, kann keine weitere Variante geladen werden.

 

Arbeiten in einer Variante

Das Arbeiten in einer Variante unterscheidet sich nicht vom sonstigen Arbeiten in Moskito. Wie gewohnt können Objekte und Elemente hinzugefügt, gelöscht oder verändert werden.  Eine Variante kann geladen, bearbeitet, gesichert oder verworfen und aus dem Arbeitsbereich entfernt werden. Es können Pläne nachgeladen und alle Menüs, Dialoge und Automatismen der Fachschalen verwendet werden.

Beim Entfernen einer Variante aus dem Arbeitsbereich kann es zu der irreführenden Meldung kommen:

 

image5_38

 

Weder „Ja“ noch „Nein“ haben irgendeine Auswirkung. Die Variante hat die Kontrolle über die Pläne übernommen, sie entfernt die Pläne mit, wenn sie aus dem Arbeitsbereich gelöscht wird.

 

Die Änderungen in den Bestand schreiben: eine Variante verwenden

Sie haben entschieden, dass die Änderungen der Variante in ihren Datenbestand übernommen werden sollen. Gegebenenfalls haben Sie entschieden, welche Variante realisiert wird. Oder das Ergebnis Ihres Subunternehmers liegt vor und Sie möchten diese Änderungen in ihren Datenbestand sichern.

Das Übernehmen der Änderungen in die Pläne findet sich in Moskito unter dem Menüpunkt Verwalten | Variante | verwenden.

 

Voraussetzung für das Verwenden einer Variante

Für das Verwenden einer Variante gelten folgende Regeln:

Eine Variante kann nur verwendet werden, wenn sie schreibend geladen wurde.

Eine Variante kann nur verwendet werden, wenn alle Konflikte mit den Referenzplänen beseitigt worden sind. Nur beim Laden kann diese Fehlerbehandlung durchgeführt werden. Falls noch nicht abgearbeitete Konflikte vorliegen, ist es notwendig, vor dem Verwenden die Variante neu zu laden und alle Fehler abzuarbeiten.

Außerdem müssen alle Objekte in einem gültigen Referenzplan liegen. Neue Objekte können als „Owner“ auch die Variante erhalten haben. Sie müssen vorher, z.B. mit RelayerObjects in einen geeigneten Plan verschoben worden sein. Viele Applikationen kümmern sich darum automatisch.

Eine Variante kann nur verwendet werden, wenn sie Schreibrechte auf alle Referenzpläne bekommen kann. Sind Referenzpläne durch andere Benutzer gesperrt, kann die Variante nur teilweise verwendet werden. Entsprechende Meldungen weisen darauf hin.

Nach dem Verwenden müssen die Pläne mit Datei | Speichern gesichert werden. Sie können also immer noch abbrechen.

Nach dem Verwenden und Sichern wird die Variante entfernt. Sie kann nicht mehr z.B. über Datei | Lade aus Archiv geladen werden. So wird sichergestellt, dass keine Variante versehentlich mehrfach verwendet wird.

Auf Dateiebene wird eine Datei mit der Endung .his erstellt. Diese enthält die Informationen darüber, welche Änderungen durchgeführt wurden.

 

Konflikte mit Änderungen in den Referenzplänen

Arbeitet man auf einem Bestand, der regelmäßig fortgeführt wird, empfiehlt es sich, die Variante ab und zu nach dem Speichern aus dem Arbeitsbereich zu entfernen und neu zu laden.

Wenn nun Änderungen in den Referenzplänen mit den Änderungen der Variante kollidieren, tritt ein Konflikt auf. Für jedes betroffene Objekt gibt es eine passende Fehlermeldung mit einem Hinweis, wie der Konflik aufgelöst werden kann.

 

Die Konfliktmeldungen

Für jede Meldung werden zum betreffenden Objekt die Objekteigenschaften geöffnet, so dass das entsprechende Objekt über die Buttons "Öffnen" und "Zoom" erreichbar ist. Mehrere Dialogboxen liegen eventuell genau übereinander, lassen sich jedoch problemlos verschieben.

Die Meldungen zu den Konflikten können verwirrend sein, da von einem betreffenden Objekt im schlimmsten Fall drei Instanzen exisitieren:

Wenn ein Objekt in der Variante geändert wird, protokolliert die Variante den Zustand vor der Bearbeitung (Ursprungszustand) und den Zielzustand, also die Änderungen, die in der Variante gemacht wurden.

Zwischen der letzten Sicherung einer Variante und dem Zeitpunkt, an dem sie wieder geladen wird, kann Zeit verstrichen sein. Möglicherweise wurde inzwischen dasselbe Objekt im Haupdatenbestand (den Referenzplänen) geändert, z.B. durch eine Fortführung des Bestands.

Wird die Variante nun geladen, stellt sie fest, dass an diesem Objekt in den Referenzplänen Änderungen gemacht wurden und meldet das als Konflikt. Nun kann der Anwender entscheiden:

ob die Änderungen der Variante hinfällig geworden sind und das Obkjekt, so wie es im Referenzplan vorliegt, gültig sein soll

ob die in der Variante gemachten Änderungen die Änderungen der Fortführung überschreiben sollen

ob der Konflikt jetzt noch nicht aufgelöst wird, weil z.B. nachgefragt werden muss, was dort bei der Fortführung geändert wurde. Die Meldung zu diesem Objekt wird dann beim nächsten Laden wiederkommen

und ob diese Antwort nur für das aktuelle Objekt gelten soll, oder ob alle Objekte vom selben Typ genauso abgehandelt werden sollen